
Jungs von heute, Männer von morgen
Klappentext
Wer heute Söhne hat, steht vor besonderen Herausforderungen: Wir wollen glückliche Jungs, die frei von toxischen Männlichkeitskonzepten heranwachsen. Aber für ihre Erziehung fehlen uns scheinbar nach wie vor Vorbilder und Strukturen. Spiegel-Bestseller-Autorin Anne Dittmann, selbst Mutter eines Sohnes, bricht in ihrem neuen Buch die großen Fragen unserer Gegenwart auf das konkrete Familienleben herunter: Was bringen Jungs von Natur aus mit und was leben wir ihnen vor? Welche Rollenbilder prägen sie und welche können wir ihnen zeigen? Wie erziehen wir zu Empathie, Respekt und Fürsorge? Und wo verheddern wir uns manchmal in unseren eigenen Stereotypen? Dieses Buch sortiert nicht nur die Fakten, sondern gibt uns viele lebensnahe Anleitungen für den Alltag an die Hand. Ein Muss für alle, die Männer von morgen mutig begleiten wollen.
Mit Interviews u.a. mit Susanne Mierau, Vitor Gatinho, Nicola Schmidt und Patricia Cammarata zu Themen wie: Freundschaft & Gefühle, Gewalt & Aggressionen, Gesundheit & Krisen, Computerspiele & Medien, Rollenmuster & Vorbilder, Pornos & Sexualität, Freizeit & Engagement.
- Autorin: Anne Dittmann
- Verlag: Kösel-Verlag (01. Mai 2025)
- ISBN: 978-3466312313*
- Preis: 18,- Euro
Bewertung
Erziehungstipps gibt’s viele. Die meisten machen müde, ein paar machen Druck – und ganz selten ist eins dabei, das wirklich Mut macht. „Jungs von heute, Männer von morgen“ gehört zur letzten Sorte. Ein Buch, von dem ich mir wünschte, ich hätte es schon gehabt, als mein Sohn noch klein war. Oder am besten schon vor seiner Geburt…
Anne Dittmann schreibt über etwas, das auf vielen To-do-Listen nicht steht, aber auf jeder Prioritätenliste ganz oben sein sollte: Wie erziehen wir Söhne so, dass sie später keine Männer werden, vor denen man sich fürchten muss?
Jungs von heute, Männer von morgen
Das Schöne: Dieses Buch kommt nicht mit dem Erziehungszeigefinger, sondern mit Fragen, Beobachtungen, Gesprächsauszügen. Es will nicht besser wissen, es will besser machen. Dittmann spricht mit Pädagog:innen, mit Soziolog:innen, mit Menschen, die sich mit Gender, Erziehung und Macht auskennen – aber eben auch mit Kindern.
Das Ergebnis: ein Buch, das laut denkt, statt Lösungen runterzubeten. Und das sich traut, die Erziehung von Jungs nicht als Privatsache, sondern als politischen Akt zu sehen.
Die Kapitel sind klug sortiert, das Layout freundlich, die Themen breit gefächert: Gefühle, Medien, Konsens, Care-Arbeit, Sprache. Zwischendurch hätte man sich ein bisschen mehr Tiefe gewünscht – gerade da, wo es konkret wird (Wie lernen Jungs, Verantwortung zu übernehmen? Wie begleiten wir sie durch Krisen?). Manche Abschnitte wirken eher wie Anreißer als wie Analyse.
Aber: Was das Buch vielleicht an Tiefe vermissen lässt, macht es durch Haltung wett. Es will nicht das letzte Wort haben, sondern das erste Gespräch anstoßen. Und das ist vielleicht sogar wichtiger.
Mein Fazit
„Jungs von heute, Männer von morgen“ liest sich wie eine Einladung, die eigenen Erziehungsroutinen zu überdenken – und zwar ohne dabei sofort alles falsch zu machen. Es ist ein Buch, das nicht laut ist, aber lange nachklingt. Für alle, die nicht einfach „ihn machen lassen“ wollen – sondern einen Sohn begleiten möchten, der fühlt, denkt und Verantwortung übernimmt.
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