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Digitale Balance: Mit smarter Handynutzung leichter leben

Das Smartphone: Wie konnte ein kleines Gerät so schnell derart lebensbestimmend werden – und kann man das ändern, ohne auf allzu viel verzichten zu müssen? Ja, sagt Christoph Koch. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen Internetabstinenz und Onlinesucht und erklärt wissenschaftlich fundiert, was dahinter steckt. Warum machen Apps so süchtig? Was passiert da in unserem Gehirn? Wieso ist so gut wie niemand dagegen gefeit? Welche Geschäftsmodelle basieren darauf? Und was sagen Experten dazu? Kochs 30-Tage-Challenge zeigt, warum es sich lohnt, den eigenen Online-Konsum zu reduzieren und was man durch einen bewussteren Umgang körperlich wie seelisch gewinnt. Motivierend, unterhaltsam, leicht umsetzbar – eine Anleitung für digitale Balance statt Digital Detox.

Bewertung

Bewertung: 5 von 5.

Ich gebe es zu, mein Handy begleitet mich Tag und Nacht. Es ist mein Schweizer Taschenmesser, mit dem ich Arbeit und Privatleben organisiere. Und klar, es dient auch oft genug bei mir als Ablenkung, als Möglichkeit, aus dem Alltag und der Realität abzutauchen. Daher habe ich mich sehr gefreut, dieses Buch als Rezensionsexemplar zu bekommen.

Wie Handys unsere Aufmerksamkeit binden

Im ersten Teil des Buches beschreibt der Autor Christoph Koch die verschiedenen Mechanismen, mit denen Handys es schaffen, unsere Aufmerksamkeit wieder und wieder und wieder auf sich zu ziehen. Wobei, sagen wir es mal so, die Handys selbst sind es natürlich nicht, denn auch Koch sieht in den Geräten eine tolle Erfindung und Erleichterung des Alltags. Er beschreibt aber die „fiesen Tricks“ der Programmierer von Apps und Plattformen, mit denen sie uns – von uns natürlich meist unbemerkt – beeinflussen, so dass wir im Allgemeinen mehr Zeit an unseren Smartphones verbringen, als wir eigentlich geplant haben.

Dabei geht es nicht nur um tatsächliche Handysucht, sondern um unser ganz alltägliches Leben, unsere täglichen Gewohnheit, die in vielen Fällen Zeit an Bildschirmen und Smartphones einschließen. Es geht aber auch um das schlechte Gewissen, das viele Programmierer und „Erfinder“ inzwischen haben. Sehr interessant für mich: Selbst Steve Jobs erlaubte seinen Kindern keine unbegrenzte Handynutzung. Warum wohl?

30 Tage Challenge

Im zweiten Teil lädt der Autor ein zu einer 30 Tage dauernden Challenge, während der man sich mit seinen eigenen Smartphone-Nutzungs-Gewohnheiten auseinandersetzen soll. Was mit kleinen Schritten als Tagesaufgabe startet, nämlich damit, sich einen oder mehrere Mitstreiter für die Challenge zu suchen, wird irgendwann zu richtig herausfordernden Aufgaben. Für wen von uns ist ein ganzer Tag ohne Smartphone eigentlich noch vorstellbar? Nicht umsonst ist Digital Detox in aller Munde…

Insgesamt gibt der Autor wahnsinnig viele Tipps, wie man sich seine eigene digitale Balance zurückerobert. Ich habe die Challenge, das gebe ich zu, nicht wirklich gemacht, aber viele der Tipps umgesetzt und merke, dass ich das Handy tatsächlich inzwischen häufiger auch mal liegenlassen kann oder dass ich es tatsächlich nur für das in die Hand nehme, was ich gerade damit vorhatte – und nicht noch eine halbe Stunde in Facebook oder Instagram versumpfe, wenn ich eigentlich nur das Wetter checken wollte für die bevorstehende Radtour.

Was wir ohne Handy gewinnen können

Im dritten Teil schließlich erklärt der Autor, was wir gewinnen können, wenn wir uns unsere digitale Balance zurückerobern. Auch diesen Teil fand ich spannend, informativ und lesenswert.

Überhaupt ist das Buch sehr gut lesbar geschrieben. Nicht zu wissenschaftlich, sondern wirklich sehr leserfreundlich. Ich bin versucht, es auch meinen Teenagern in die Hand zu drücken, schaden würde es sicher nicht. Insgesamt ein wirklich gutes und hilfreiches Buch, wenn man sich kritisch auseinandersetzen möchte mit seinen eigenen digitalen Gewohnheiten. Die Tipps sind allesamt hilfreich und gut durchdacht und absolut ohne erhobenen Zeigefinger geschrieben. Auch für dieses Buch also eine absolute Kaufempfehlung!


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